Caritas-Haussammlung hilft Menschen in Not
Die Caritas-Haussammlung steht heuer unter dem Motto „Mit dem Herzen sehen und helfen“. Gesammelt wird, um Menschen, die sich aus ganz unterschiedlichen Gründen in Notlagen befinden – sei es durch plötzliche Arbeitslosigkeit, Krankheit, Altersarmut oder familiäre Schicksalsschläge – unter die Arme zu greifen.
Aktuell sehen sich immer mehr Menschen in Linz und Linz-Land durch die gestiegenen Energiekosten in ihrer Existenz bedroht – und suchen Hilfe bei der Caritas-Sozialberatung. Im vergangenen Jahr stand bei mehr als der Hälfte der Beratungen das Thema Energie im Mittelpunkt. Insgesamt wurden 1.998 Erwachsene und 2.448 mitbetroffene Kinder in Linz und Linz-Land unterstützt. Diese Hilfe ist nur durch Spenden möglich. Bis Herbst sind wieder zahlreiche ehrenamtliche Mitarbeiter:innen für die Caritas-Haussammlung unterwegs, um Spenden zu sammeln und so rasche Hilfe zu ermöglichen.
Nur 10 Euro am Tag zum Leben
„Im vergangenen Jahr haben wir in Oberösterreich um die Hälfte mehr Anfragen im Zusammenhang mit Energiekosten erhalten. Menschen, die sich an die Caritas-Sozialberatung wenden, haben oft Nachzahlungen von mehreren 1000 Euro, die sie nie alleine bewältigen können. Seit dem Ende der staatlichen Strompreisbremse verschärft sich die Situation weiter“, berichtet Cornelia Birklbauer, Leiterin der Caritas-Sozialberatung in Linz. Für viele bleibt nach Abzug von Miete und anderen Fixkosten oft weniger als 10 Euro pro Tag – für Lebensmittel, Hygieneartikel und alles andere.
Cornelia Birklbauer, Leiterin der Caritas-Sozialberatungsstelle in Linz, kennt die Not der Menschen. © Caritas
Teure Mieten, teure Heizung
Menschen, die in die Caritas-Sozialberatung kommen, müssen im Schnitt über 40 Prozent ihres Einkommens für Wohnen und Energie aufbringen - im Vergleich zu 21 Prozent im österreichweiten Durchschnitt (Statistik Austria). Die Mieten sind in den letzten zehn Jahren in Oberösterreich im Schnitt um 35 Prozent gestiegen. Das trifft gerade armutsgefährdete Menschen hart, weil sie überdurchschnittlich oft zur Miete wohnen und keine Möglichkeit haben, auf günstigere Heizsysteme umzusteigen. Neuanmietungen werden nur dann staatlich unterstützt, wenn es sich um besonders günstige Wohnungen handelt. Und diese sind Mangelware am Wohnungsmarkt. Zusätzlich verschärft die Anrechnung der Wohnbeihilfe auf die Sozialhilfe die finanzielle Not, anstatt sie zu lindern. Viele armutsbetroffene Menschen haben gar keinen Anspruch auf Wohnbeihilfe, weil sie in privaten Mietverhältnissen leben, in denen der Quadratmeterpreis über 8 Euro liegt. Insgesamt hat die Caritas im Jahr 2024 oberösterreichweit 15.035 Menschen in Not – inklusive ihrer Angehörigen – in 15 Sozialberatungsstellen unterstützt.
Nothilfe nur durch Spenden möglich
Die Caritas-Nothilfe ist nur durch Spenden möglich. Ein großer Teil davon wird bei der Haussammlung gesammelt. Ehrenamtliche aus den Pfarren gehen dabei von Tür zu Tür. Wenn sie niemanden antreffen, hinterlassen sie einen Haussammlungs-Erlagschein in den Postkästen. Die Spenden bleiben in Oberösterreich und helfen rasch und unbürokratisch: mit Lebensmittelgutscheinen, Zuschüssen für Strom und Heizung, beratenden Gesprächen, Lernhilfe für sozial benachteiligte Kinder, Notunterkünften, warmem Essen, Medikamenten und Kleidung für Menschen, die auf der Straße leben.
Nähere Infos zur Caritas-Hilfe und zur Haussammlung mit Online-Spendenmöglichkeit unter www.caritas-ooe.at/haussammlung